Galerie allerart / kleinhünigerstrasse. raum für kunst

«Wir verstehen die Galerie als Ort bewusster Begegnung von zwei oder mehreren Künstlern, als Raum für ein aktives Miteinander, als Auslöser von Beziehungen, Ergänzungen, Konfrontationen. Wir werden auch nicht-visuelle Ausdrucksbereiche einbeziehen und die Möglichkeit bieten, Arbeiten, die der Idee der Begegnung entsprechen, unabhängig von kommerziellen Überlegungen zu realisieren. Der ursprüngliche Gedanke der Selbsthilfe mit ausschliesslich gruppeninternen Ausstellungen wurde also fallen gelassen. Für unsere Passivmitglieder werden wir aber einmal im Jahr eine Verkaufsausstellung der gruppe 7/84 durchführen»Quelle: Infoschreiben, 05.1985, SIK Kunstarchiv [BS_Basel_1985_ Kleinhünigerstrasse_raumfürkunst_Infoschreiben_neueLeitung_05.1985]
«Viele Kunstschaffende finden oft keine breite Zustimmung. Ein Künstler, der sich selber gewissermassen für die Kunst aufgibt und bereit ist, viele Entbehrungen, vor allem materieller Art, auf sich zu nehmen, geht seine eigenen Wege, die oft nicht verstanden werden. Dieses kompromisslose Realisieren von Ideen verdient Unterstützung. Wenn wir – als Vermittler von Kunst – spüren, dass in zwei, drei Ateliers gleichzeitig etwas sehr Intensives zum Vorschein kommt, möchten wir diese Künstler zusammenbringen und ihnen unsere Räume zur Verfügung stellen. Um unbefangen an unsere Arbeit herangehen zu können, wurde so auf den tradtionellen Zwang zum Umsatz verzichtet, denn nur so können wir ein Programm anbieten, das Qualität und Niveau verspricht»
(Quelle Infoschreiben, 09.1985, SIK Kunstarchiv [BS_Basel_1985_ Kleinhünigerstrasse_raumfürkunst_Infoschreiben_neuesKonzept_09.1985]).

Zum Namenswechsel:
«Es hat sich nun nach dem ersten halben Jahr herausgestellt, dass der Begriff 'Galerie' missverständlich ist, umsomehr, als wir auch keine kommerziellen Ziele verfolgen. Im Gegenteil: die Räume sollen als Freiräume den Künstler:innen auch ermöglichen, Arbeiten zu zeigen, die in einer üblichen Galerie kaum realisierbar sind. Dies schliesst selbstverständlich unsere Hoffnung auf Verkäufe nicht aus, da ohne Geld kein Ausstellungsbetrieb möglich ist. [&] Allerart wurde als Name als unpassend bezeichnet, da er noch zu stark mit der Geschichte der Gruppe assoziiert wird, weshalb darauf verzichtet wurde und fortan nur noch kleinhüningerstrasse, raum für kunst als Bezeichnung fungierte»Quelle: Infoschreiben, 05.1986, SIK Kunstarchiv [BS_Basel_1986_ Kleinhünigerstrasse_raumfürkunst_Infoschreiben_05.1986]Quelle: Claudia His: „Doppelausstellung im Kleinhüninger ‚raum für kunst’: Frey und Handschin“. In: Basler Zeitung, 16.09.1989, [o.S.]. SIK Kunstarchiv [BS_Basel_1989_Kleinhünigerstrasse_raumfürkunst_BaslerZeitung_16.09.1989, [o.S.]