Hasena

«der ausstellungsraum wandert in monatsintervallen von wohnung zu wohnung. ausstellungen finden in alltäglicher umgebung statt, ohne dass diese galeriencharakter annimmt. die schwellenangst vor dem museum weicht der schwellenangst vor der fremden wohnung. kunstbetrachter werden zu voyeuren in vieler hinsicht: als 'wohnungsanschauer', als betrachter einer äusserung (kunst) und extrem durch die art dieser betrachtung: die ausstellung selbst ist nur durch öffnungen (fenster) von aussen sichtbar.»Quelle: Bulletin 'Zwischenlaute. ein Projekt der HASENA', 1989
Kann man dem 1981 von Peter Trachsel gegründeten und seither von ihm betriebenen HASENA Institut für (den) fliessenden Kunstverkehr mit Worten überhaupt gerecht werden?
Wäre nicht vielmehr eine These von Thomas G. Brunner auch auf die HASENA anwendbar: «Wer sagen konnte, was die HASENA war, hatte sie missverstanden.»? Bliebe folglich einzig Ludwig Wittgensteins radikale Forderung zu beherzigen: «Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.»? Oder aber den Mund bzw. die Tastatur gegen den Pinsel einzutauschen, um auszuprobieren, ob man dem, worüber man nicht sprechen kann, wenigstens in einem Bild Ausdruck verleihen kann?

So elegant kann ich, die ich von Peter Trachsel den Auftrag erhalten habe, aus gegebenem Anlass ein paar Worte über HASENA zu verlieren (oder zu HASENA zu finden), mich nicht aus der Affäre ziehen. Dieses Füllhorn, das Peter Trachsel seit über 20 Jahren öffentlich ausschüttet, diese Wundertüte namens HASENA, dieses «work in progress» muss jetzt also ein paar Worte wert sein!

Was ich Ihnen anbieten kann: Ein paar kurze, von einer Einzelstimme aus dem gemischten HASENA-Chor während verschiedener Annäherungsversuche komponierte Gesänge.
Für den Mehrwert hingegen ist jedeR einzelne selber zuständig.
(Katrin Gantenbein)

Beschrieb

«ein ausstellungsraum, 150cm lang, 120cm breit und 60cm hoch, auf gerüststangen gestellt, so dass die augenhöhe des betrachters der augenhöhe im modellhaften museum entspricht. der in den ausmassen kleine raum wird durch die aufgezwungene perspektive zum grossraum.»Quelle: Bulletin 'Zwischenlaute. ein Projekt der HASENA', 1989Quelle: Peter Schöni, „Kunst sucht Raum“, in: Du, Bd. 44, Heft 11, 1984,
Wird von Schöni als «Institut für fliessenden Kunstverkehr» zitiert.Quelle: Peter Schöni, „Kunst sucht Raum“, in: Du, Bd. 44, Heft 11, 1984, S. 104