Kulturzentrum Schlachthof
Rezeption

«Die im Februar 1988 gegründete Interessengemeinschaft Kulturzentrum Baden (IKuZeBa) war ein Sammelbecken verschiedenster Gruppierungen. Die Badener Kulturwochen vom 18. bis 25. Juni 1988 führten der Bevölkerung vor Augen, welches kreative Potenzial in der Stadt vorhanden war. Als Raum, um Kulturvisionen wahr werden zu lassen, wurde der auf Wettinger Boden liegende und seit Juni 1988 leer stehende Badener Schlachthof nicht nur ins Auge gefasst, sondern im November 1988 auch besetzt. Die Behörden begegneten den Besetzern mit etlichem Wohlwollen. Eine Nutzung wurde in Aussicht gestellt, aber nur unter gewissen Bedingungen: Ein Verein musste gegründet werden, der als Ansprechpartner fungieren sollte. Nach langen Verhandlungen und unzähligen Briefwechsein zwischen Stadt Baden, Gemeinde Wettingen und der Schlachthof-Bewegung wurde der Verein im April 1993 gegründet. Anderthalb Jahre später wurde er schon wieder aufgelöst, nachdem er im September 1993 mit grossem Erfolg eine Kulturwoche durchgeführt hatte. Die Vereinsführung war ausgelaugt und wollte nicht immer wieder von neuem den Tatbeweis erbringen, dass sie fähig war, einen Kulturbetrieb zu organisieren. Als provisorischer Kulturraum war auch schon länger die Halle 36, eine ehemalige Industriehalle der BBC/ABB in Baden Nord, im Gespräch. 1992 nahm sie ihren Betrieb auf. Die IKuZeBa hatte sich schon 1991 an der BBC-Strasse 1 einquartiert. Wenig später konnte dort legal das KuBa (Kulturzentrum Baden) eröffnet werden. Dorthin verlagerten sich die Überbleibsel der «Bewegung», bis das Haus Anfang 1999 abgerissen wurde. Seither ist die IKuZeBa, abgesehen von gelegentlichen Partys im forumxlaque, inexistent.»Quelle: Stefan Ulrich, „Von der "Hüüsergruppe" zum Löschwasserbecken: Jugendbewegungen in Baden seit 1980“, in: Badener Neujahrsblätter, Bd. 78, 2003, S. 48
«‹Lebende Kultur statt tote Schweine!› steht in Riesenlettern auf der Mauer vor dem Schlachthof Baden-Wettingen. Nach den Kämpfen um die Stadtgärtnerei Basel und die Reithalle Bern regt sich auch in der Region Baden etwas in Sachen alternativer Kultur: die Ikuzeba (...) fordert den Schlachthof als Zentrum.»Quelle: Peter Bürli, «Kultur statt Schweine», in: Tages Anzeiger, 18.06.1988