Kurt

«Die gelernte Floristin, die 1996 Zürich verliess, um in Basel die Videoklasse der Schule für Gestaltung zu besuchen, muss es wissen. Kulturell äusserst umtriebig, bewegt sie [Jeanny Messerli] sich mit ihren Tätigkeiten in einem Bereich, den man weder als arrivierte 'Kultur', noch wirklich als Subkultur bezeichnen könnte. Beispiel 'Kurt': Mit der Idee, freie Räume für offene Bedürfnisse zu nutzen, organisierte sie sich vom Kunstkredit Basel die notwendige Finanzspritze, renovierte damit Atelierräume der Schule unter der Dreirosenbrücke und machte sie für ihre Ideen nutzbar. 'Kurt' war ein Klub mit einer Serie von Partys, dort wurden aber auch künstlerische Arbeiten gezeigt oder unter dem Titel 'Messer und Gabel' periodisch Bankette veranstaltet. «Ich esse sehr gerne gut, hatte aber damals kein Geld und den Eindruck, dass es in Basel kaum einen Ort gibt, wo junge Leute kochen oder ein Restaurant betreiben können, Menschen wie wir, die eine gewisse Qualität zu schätzen und zu bieten wissen.» Als Jeanny Messerli begriff, dass in dieser Stadt nichts los ist, ausser man tut es, tat sie es.»Quelle: : Michèle Binswanger, «Geschmack der Zukunft. Porträt der Lebens-Künstlerin Jeanny Messerli», in: Programmzeitung, Februar, 2002, S. 12