Kunsthalle Luzern

«Die erste Kunsthalle Luzern war ein ca. 350m2 grosser und 8m hoher, alternativer Ausstellungsraum in der Bruchstrasse, der auf Vereinsbasis funktionierte und von Stefan Banz, Bruno Müller-Meyer, Erwin Hofstetter und Stephan Wittmer gegründet wurde. Während der Zeit seiner Existenz wurden Ausstellungen mit international bekannten und jungen aufstrebenden Künstlern, sowie konzeptuelle Ausstellungen wie zum Beispiel Der Anbau des Museums (mit Jacques Derrida, Harald Szeemann, Theo Kneubühler und Wada Jossen) organisiert.» (Mail von Stefan Banz, 16.01.2018)

«Die Kunsthalle Luzern hat mit ihrer Arbeit in den letzten vier Jahren kontinuierlich stimulirend auf die Luzerner Kunst- und Kulturszene gewirkt. Gleichzeitig hat sie über die Region hinaus internationale Wirkung erreicht. Sie ist nie bloss ein Ausstellungsort gewesen, sondern ebenso Anlaufstelle für fachspezifische Dienstleistungen und ein konstruktiver Gesprächspartner. Die Kunsthalle hat engagiert gearbeitet. Mit minimalen finanziellem Aufwand hat sie eine Arbeit von öffentlicher kultureller Relevanz geleistet. In Anbetracht des bevorstehenden Museumsneubaus verweisen wir auf die wichtige Basiswirkung der Kunsthalle Luzern: Sie hat versucht den Hummus zu bearbeiten, damit ein Garten gedeihen kann.»Quelle: Brief Kunsthalle Luzern, 29.06.1993, Privatarchiv Erwin Hofstetter
Ca. 350 m2 grosser und 8m hoher Ausstellungsraum in der Bruchstrasse

Rezeption

«'Was bedeutet Kunst?' fragte Stefan Banz als Leiter der
Kunsthalle Luzern von 1989 bis 1993 und thematisierte
unermüdlich die gegenseitige Bedingtheit von Künstler,
Kunsttheoretiker, Kurator und Publikum. Das waren wichtige
Ausstellungen: Jean-Frederic Schnyder und Niele
Toroni ( beide 1990) oder der Anbau des Museums mit Derrida
(1992). Und das wurde kopiert: der einfallsreiche
Finanzierungsstil des Vereins, zum Beispiel die Porträt-
Aktion.»
(Quelle: Michelle Nicol: «Vo Lozärn gäge Wäggis zue. Reiseführer durch 104
zeitgenössische Kunsträume der Schweiz». In: Freie Sicht aufs Mittelmeer, Kat. Ausst. Zürich: Kunsthaus Zürich, 1998, S.112)

«Begeistert vom unkonventionellen Sponsoring zeigten sich jedoch die Leute der Shed-Halle in der Roten Fabrik in Zürich: 'Sie wurden durch unser Vorgehen inspiriert und bekamen Lust, ebenfalls nach neuen Möglichkeiten der Geldgewinnung zu suchen', so Müller»Quelle: pad, „Kunst-Tombola für Kunstausstellungen. Erfolgreiche Sammelaktion der Kunsthalle Luzern“, in: LNN, 21.04.1992
«[Bruno Müller-Meyer] erwähnt Illi, der gesagt hat, man rede in Stuttgart von der KHL oder in Venedig. Für diese Wirkung, diesen Mythos, sei es ein kostengünstiges Projekt, für diesen 'Vorgarten' des Kunstmuseums, interessant.» (Protokoll der Generalversammlung 29.06.1993, Privatarchiv Erwin Hofstetter)