Cloaca Maxima
Rezeption

«Eine weitere Ausstellung in einem Kontext in dem gewöhnlich keine Gegenwartskunst gezeigt wird, mit dem Unterschied, daß es sich hierbei um einen institutionellen Kontext handelte, war »Cloaca Maxima«, die 1994 im Museum der Stadtentwässerung in Zürich stattfand. Hier drehte sich alles rund um das Ausscheiden von Nahrungsmitteln, Defäkation, Toiletten und Kanalisation. Interessanter als der allzu didaktische theoretische Ansatz, daß Kunst »Möglichkeiten des Oszillierens vom Öffentlichen ins Private eröffnet und Exkremente von ihren Negativkonnotationen befreit« (Obrist) werden sollten, war die Tatsache, daß die ausgestellten Werke u. a. von Christian Boltanski, Gilbert & George, Mike Kelley, Gerhard Richter und Andreas Slominski mit Exponaten und Schautafeln aus der Sammlung des Museums kombiniert wurden. Die Werke waren dadurch aus dem geschlossenen System Galerie/Museum in einen sozio-kulturellen Zusammenhang gestellt, und auch innerhalb dessen, d. h. im Kontext von Urbanismus und ökologischer Fragestellungen wahrgenommen und rezipiert worden. Beispielhaft wird hier deutlich, wie Verschränkungen und Dialoge zwischen unterschiedlichen spezialisierten gesellschaftlichen Bereichen hergestellt werden konnte.»Quelle: www.hgb-leipzig.de/ARTNINE/archiv/artnine/ArtJo..., Zugriff vom 4.10.19