Marks Blond Project R.f.z.K.

«Das Marks Blond Project R.f.z.K. organisiert, entwickelt und kuratiert seit 2004 Ausstellungen, Projekte und Kunstaktionen. Während über zehn Jahren bestand der Aktionismus von Marks Blond in thematisch gegliederten Ausstellungen, die sich wöchentlich ablösten. Zunächst fanden diese Ausstellungen in einem stillgelegten Kiosk an der Länggasse in Bern, später in einem temporär genutzten Ausstellungsraum an der Speichergasse, ebenfalls in Bern, statt. Seit rund fünf Jahren agiert Marks Blond Project als ortsunabhängiges Projekt, das Ausstellungen und Projekte an unterschiedlichen Orten in der Schweiz umsetzt. Im Laufe dieser vierzehn Jahre sind über 300 Ausstellungen, Interventionen und Projekte in Zusammenarbeit mit rund 300 Künstler:innen und Künstlern aus Bern, der gesamten Schweiz und auch aus dem Ausland realisiert worden. Seit 2004 leistet Marks Blond Project R.f.z.K. regional, kantonal und auch national eine sehr aktive Vermittlung von zeitgenössischer Kunst. Marks Blond Project bemüht sich nicht nur um Ausstellung und Vermittlung von zeitgenössischer Kunst, sondern ist auch kulturpolitisch aktiv und integriert die Probleme der freien Szene in die eigenen Aktivitäten. Mit diesem Engagement sind auch Verbände und Konferenzen entstanden wie Off Off und die Charta 2016, welche heute um die Belangen und das Überleben der unabhängigen Kunsträume kämpfen. Marks Blond wurde eingeladen an Schulen und Institutionen zu vermitteln.
Dazu kommen Vorträge, Summerlabs, Workshops in fast allen Kunsthochschulen der Schweiz und ein Engagement von Daniel Samuel Suter als Gastdozent an der HEAD in Genève. Die Zusammenarbeit mit Institutionen und Student:innen verlagert die Wichtigkeit der Vermittlung auch auf politische und gesellschaftliche Ebene.

Marks Blond Project R.f.z.K. bemüht sich in der Ausrichtung mehr um die «prozesshafte» Ordnung und Vermittlung des Mediums Kunst, denkt mehr und mehr Spartenübergreifend und ist weniger auf die Repräsentation fixiert. Alle Interventionen und Projekte haben eine Beziehung zum öffentlichen Raum. Viele der gewonnenen Erfahrungen von Marks Blond Project weisen ein grosses Potential auf, welche für die Zukunft der freien Kunstszene darzustellen vermag. Blond Projects Zürich/ Bern»Quelle: marksblond.com/about/, Zugriff 17.9.2018
«Das marks blond project ist ein neuer Raum für zeitgenössische Kunst in Bern. Auf der Suche nach Erkenntnis, Erfindung und Innovation stehen Experiment, Forschung und Kommunikation im Zentrum. Die Vision dieses Kunstprojekts liegt im Versuch, philosophische, gesellschaftliche und politische Aspekte zu prüfen und in einen Bezug zur Gegenwart zu stellen. Der «small white cube» ist ein Schaukasten. Er öffnet die Sicht nach Aussen und Innen und stellt so die Kunst in einen sozialen Kontext. Künstler:innen und Künstler sowie Künstlergruppen präsentieren aus-gewählte oder für diesen Raum konzipierte Projektarbeiten und stellen ihre Werke der öffentlichen Diskussion. Diese künstlerischen Interventionen wechseln wöchentlich, werden hinterfragt, kommuniziert und weiterentwickelt. Durch die Vielzahl der Ausstellungen und den wöchentlichen Rhythmus entsteht eine neue Dichte von Kunst - ein neues Tempo.»Quelle: Infoblatt zu Off-Space-Rendez-Vous 2004, siehe CH_2004_Off-Space-Rendez-vous#1
«wichtig Bezug zum öffentlichen Raum, wöchentlich wechselnde Ausstellungen und Events, Ausstellungen auch andernorts»Quelle: Protokoll der Konferenz 2005 im Archiv des Kunstraum o.T., Luzern, siehe LU_Luzern_2005_oT_OFFOFF_Konferenz unabhängige Ausstellungsräume_Dokumentation).

Beschrieb

Marks Blond war zunächst ein (Künstler)name, der im Kontext einer Ausstellung im ParisProjectRaum (Parisaufenthalt Suters 2001-2005) entstand, es ergaben sich unter dieser Bezeichnungen einzelne Wohnungsausstellungen in der Gerechtigkeitsgasse Bern (2004 Marks Blond war dort der fiktive Kurator), bei der Zwischennutzung eines Kiosks im Berner Länggassequartier (Ecke Freiestrasse/Muesmattstrasse) wurde Marks Blond endgültig zum Ausstellungsprojekt (2004-2007, erste Vernissage am 17.06.2004), das später in einen Galerienraum in der Speichergasse wechselte (bis 2011). Nach Beendigung des Engagements mit einem fixen Ausstellungsraum, kreierte Marks Blond verschiedene ortsungebundene Projekte, bspw. einen gläsernen Kubus, die Coverstories revisited, sowie aktuell das documentary.Lab im Milieu, Bern (22.6-10.7.2015Quelle: Kontaktsummary mit Daniel Suter vom 07.07.15 sowie 27.11.15.Marks Blond mit seinem weissen Kübel, den Suter fast schon zärtlich «small white cube» nennt, die Spitzen rauf und runter.»Quelle: Stephan Fuchs, "hochfliegender Kübel", in: Ensuite, Mai, 2005, S. 14
«Das Konzept eines produktionsorientierten Off-Space erfährt bei Marks Blond eine besonders radikale Umsetzung: Die Öffnung für möglichst viele und sehr unterschiedliche Arbeitsformen, für künstlerische und kuratorische Ansätze, wird hier zu einer eigenen Qualität. Marks Blonds «kuratorische Handschrift» ist es, keine zu diskutieren, vielmehr alles zu ermöglichen, eine Plattform für Experimente anzubieten, die das Unvorhersehbare suchen, selbst wenn gelegentlich auch das Scheitern als Teil eines radika-len Experimentes in Kauf zu nehmen ist. Der politische Anspruch betrifft nicht allein die Inhalte, son-dern auch die Aktionsweise: Marks Blond ist ein Ort und eine Haltung»Quelle: Jurybericht der Eidgenössischen Kunstraumpreise, 2009, CH_2009_EidgenössicheKunstraumpreise_Jurybericht2009.pdf